In drei Worten, was sind Ihre größten Stärken?
Bürgernähe, Engagement, Transparenz.
Sie haben Public Management, also Diplom-Verwaltungswirtschaft studiert. Denken Sie, das Studium wird Ihnen einen entscheidenden Vorteil bringen?
Ich bin der Meinung, dass mein Studium in Public Management bzw. Diplom-Verwaltungswirtschaft eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung meiner Aufgaben als Bürgermeisterin spielen würde. Schon während des Studiums hatte ich das Ziel des Bürgermeisteramtes und habe dementsprechend meinen Schwerpunkt im Bereich Führung gelegt. Im Studium wurde uns beigebracht, dass wir als Generalistinnen und Generalisten ausgebildet werden und ein breites Spektrum an Fachwissen und Kompetenzen erwerben. Wir lernen, wie man mit Gesetzen umgeht und sie interpretiert, sowie die Abläufe in der Verwaltung und wie man komplexe Zusammenhänge analysiert und im Transfer anwendet. Dieses Wissen und die erworbenen Kompetenzen möchte ich dafür einsetzen, Remchingen voranzubringen und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu erfüllen. Ich bin überzeugt davon, dass mein Studium eine solide Grundlage bietet, um die Herausforderungen des Bürgermeisteramtes erfolgreich zu meistern und die Zukunft Remchingens positiv mitzugestalten.
Warum sollten die Remchinger Bürger und Bürgerinnen Ihnen ihre Stimme geben?
Neben vielen soft skills wie Empathie, Fingerspitzengefühl, Verantwortungsbewusstsein und Belastbarkeit bringe ich einen anderen, modernen Stil der Führung und Gestaltung mit. Ich habe einen anderen Blickwinkel, da ich einer anderen Altersgruppe angehöre und lege meinen Fokus daher auf andere Dinge. Darum ist mir die Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Gruppen wichtig, um möglichst viele Blickwinkel und Interessen zu vereinen. Mir ist die Nähe zur Bevölkerung enorm wichtig und ich versuche durch Transparenz die Beteiligung, z. B. der Jugend, zu steigern. Daher möchte ich die Kommunikation über Wünsche, Ideen, Ängste und Potenziale fördern, damit wir gegenseitig von unseren Erfahrungen und Kenntnissen profitieren können, um gemeinsam das Beste für Remchingen zu erreichen.
Ist es bei all den Krisen und Problemen auf der Welt nicht momentan besonders schwer für eine Person in einem solchen Amt?
Vermutlich stimmt das und es ist gerade die schwierigste Zeit seit Jahren, um ein solches Amt anzutreten: Die Folgen der Pandemie wirken sich weiterhin auf unseren Alltag aus, es herrscht Krieg in Europa und die Klimakrise schreitet weiter voran. Aber ich bin bereit, auch oder gerade jetzt Verantwortung zu übernehmen und mich zusammen mit dem Gemeinderat, der Gemeindeverwaltung sowie allen Remchingerinnen und Remchingern diesen Herausforderungen zu stellen. Packen wir’s an!
Sind Sie nicht etwas zu jung und unerfahren für solch ein Amt?
In der heutigen Zeit verändert sich die Welt schneller als je zuvor. Junge Menschen sind oft besser darin, diese Veränderungen als Chance zu betrachten, da sie oft einen frischen Blickwinkel und innovative Ideen mitbringen und sich schnell an neue Herausforderungen anpassen können. Zu viel Erfahrung kann in diesen Fällen eher hinderlich sein.
Ich würde aber nicht sagen, ich sei unerfahren. Viel besser passt der Begriff “unvoreingenommen”. Ich möchte mit den Remchingerinnen und Remchingern, dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung in den Austausch kommen, um das Beste für Remchingen zu erreichen. Das funktioniert aber nur, wenn man offen für Anregungen bleibt und gemeinsam konstruktiv an Lösungen arbeitet. Mein Alter sehe ich insofern nicht als Hindernis, sondern eher als Chance.
In meiner bisherigen Zeit als Ortsvorsteherin habe ich sehr viel Wert auf Transparenz und Bürgernähe gelegt und mich dafür engagiert, dies zusammen mit der Ortsverwaltung und dem Ortschaftsrat umzusetzen. Ich glaube, dass die Kombination meiner Erfahrung, Leidenschaft und meines Engagements es mir ermöglichen wird, eine erfolgreiche Amtszeit als Bürgermeisterin zu haben, in der ich mich für eine offene und zugängliche Verwaltung einsetze, die den Bürgerinnen und Bürgern dient.
Letztendlich liegt es aber an den Wählerinnen und Wählern zu entscheiden, wen sie für geeignet halten, um das Bürgermeisteramt auszuüben und ob sie sich mit einem “Weiter so” zufriedengeben.
Was hat Sie dazu verleitet, als Bürgermeisterin für Remchingen zu kandidieren?
Vor dem Amt einer Bürgermeisterin habe ich Respekt, aber ich sehe es auch als große Chance an, mitzugestalten und mitzuentscheiden. In meiner aktuellen Funktion entwickle ich Ideen zusammen mit dem Huchenfelder Ortschaftsrat und bringe diese voran. Der Entscheidungsspielraum ist aber begrenzt. In Remchingen sehe ich die Möglichkeit, Projekte in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat anzustoßen, zu begleiten und abzuschließen. Hier kann ich Ideen einbringen, mich engagieren und mithelfen, die Gemeinde durch Entscheidungswille und Umsetzungsvermögen voranzubringen. Heutzutage haben immer weniger Personen Lust, Verantwortung zu übernehmen. Das sehen wir z. B. auch am Rückgang des ehrenamtlichen Engagements. Ich schrecke aber davor nicht zurück. Ich möchte Verantwortung übernehmen und mich für die Bedürfnisse der Remchingerinnen und Remchinger stark machen!